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Fotografie Blog Holger Martens

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Interview im aktuellen Magazin HRO Life



Herr Martens, Sie bezeichnen sich selbst als Fotografen und Fotokünstler. Wo sehen Sie dabei den Unterschied? Was macht Ihre Arbeiten aus?

Ehrlich gesagt liegen diese beiden Begriffe gar nicht so weit auseinander. Der Beruf des Fotografen setzt voraus, dass man sich auch künstlerisch mit seinen Aufgaben auseinandersetzt. Viele Auftraggeber suchen einen Fotografen der nicht nur abbildet, sondern auch die Gefühle und die Emotionen eines Unternehmens einfangen kann. Genau da vermischt sich der Beruf eines Fotografen, mit dem eines Künstlers. Die klassische Fotokunst lebt vor allem von der digitalen Bildbearbeitung und einmaligen Momenten, die so nicht wiederkommen und die Menschen genau aus diesem Grund bewegen.



Bei solch einem vielfältigen Aufgabengebiet haben Sie sicher keinen typischen Arbeitsalltag. Wie können wir uns bei Ihnen stattdessen die Vorbereitung und den Ablauf eines Shootings vorstellen?

Das stimmt, einen typischen Arbeitsalltag im klassischen Sinne kenne ich nicht. Fotoaufträge können durchaus erst um 23.00 Uhr beginnen oder in einem Hotel gerne auch einmal um 05.00 Uhr. Man muss bereit sein, viel zu Reisen. Flexibilität ist wichtig. Wenn ich ein Meeting in Oslo habe, geht es morgens hin und abends zurück. Die Vorbereitung auf ein Shooting ist extrem wichtig. Wenn Du die Ziele Deiner Auftraggeber nicht kennst, nützt Dir deine Erfahrung nichts, dann wird es immer ein 50/50 Shooting.





Welche Motive mögen Sie persönlich am liebsten?

Das ist mit Abstand die schwierigste Frage, denn im Grunde genommen gibt es nichts, was ich nicht gerne fotografiere. Wenn ich auf Reisen bin, liebe ich die Streetfotografie. Ich beobachte unheimlich gerne Menschen und versuche, die Momente einzufangen, die passieren. Aber auch Landschaften, und vor allem das Meer sind Motive, die ich liebe. Beruflich mag ich Industriefotografie, die Details der Maschinen, Kräne, Industriehallen. Entspannen kann ich mich bei Hochzeiten. Das ist ein wenig wie Streetfotografie und ich liebe es, Teil des schönsten Tages anderer Menschen zu sein.





Was Sie als Ihren Beruf gewählt haben, ist für die meisten eher eine Leidenschaft in der Freizeit. Fotografien Sie selbst überhaupt noch privat?

Diese Frage wird mir oft gestellt und ich kann Ihnen sagen, man trifft mich nie ohne Kamera. Für mich ist die Fotografie eine Leidenschaft, die weit über das berufliche hinausgeht. Jeder Weg, den ich gehe, könnte ein Moment sein, den ich verpasse. Andere sammeln vielleicht Briefmarken, ich sammle Momente.







Wenn Sie einmal komplett frei von Verpflichtungen und Terminen sind, wie und wo verbringen Sie dann gerne Ihre Zeit?

Gemeinsam Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, ist purer Luxus und schön. Allein verbringe ich am liebsten meine Zeit am Meer. Seit meiner Kindheit bin ich Segler und liebe die Ostsee. Manchmal fahre ich einfach nur ganz weit hinaus und lasse mich treiben. Die Weite erdet, und zeigt einem auch die eigene Größe und Zerbrechlichkeit.





Welchen Rat geben Sie Einsteigern in die Welt der Fotografie angesichts der heutigen Bilderflut durch die ständige Verfügbarkeit des Smartphones und die Omnipräsenz von Instagram & Co.?

Wer Fotografie wirklich ernsthaft, beruflich oder als Hobby betreiben möchte, sollte vor allem eines machen. Seinen eigenen Stil finden! Die Kameratechnik ist dafür gar nicht so entscheidend. Man kann bereits heute mit einem Smartphone sehr schöne Ergebnisse erzielen. Einsteigerkameras von Sony oder Nikon bekommt man zum Smartphone Preis. Was die Bilderflut von Instagram und Co. betrifft, bin ich zwiegespalten. Zum einen kann man seine Arbeiten einem breiten Publikum zeigen, den eigenen Bekanntheitsgrad erhöhen und sich inspirieren lassen. Zum anderen wird man aber auch von den Massen der Bilder überflutet, verbringt viel zu viel Zeit vor dem Smartphone und vergisst dabei, sich selber weiter zu entwickeln. Also um es auf den Punkt zu bringen, verbringe lieber mehr Zeit mit Dir und Deiner eigenen Fotografie, als mit dem was andere zeigen und posten.





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